Internet-Forum der Alzheimergesellschaft Düsseldorf e.V. - Selbsthilfe Demenz

Tipp des Monats März - Umgang mit Hinlauftendenzen

#1 von Alzheimergesellschaft Düsse , 01.03.2024 11:54

Wie Sie mit dem Weglaufen von Demenz-Betroffenen umgehen können

Das Phänomen des Weglaufens oder Hinlaufens

Menschen, die an Demenz leiden, verspüren oft einen starken Laufdrang. Sie wollen ein bestimmtes Ziel erreichen, das für sie eine Bedeutung hat. Zum Beispiel wollen sie zu ihren Eltern, ihrer früheren Arbeit oder der Schule ihrer Kinder gehen. Dabei verlassen sie ihre gewohnte Umgebung und verlieren schnell die Orientierung. Sie können sich nicht mehr an den Weg erinnern und finden nicht mehr zurück.


Hilfsmittel zur Vermeidung von riskanten Situationen

Um zu verhindern, dass der Betroffene unbemerkt das Haus verlässt, können Sie verschiedene Hilfsmittel nutzen. Zum Beispiel können Sie Türgriffe anbringen, die nur mit einem Schlüssel oder einem Code geöffnet werden können, oder Alarmmatten, die einen Ton abgeben, wenn jemand die Wohnung verlässt. Eine andere Möglichkeit ist, die Ausgangstür optisch zu verstecken, indem Sie zum Beispiel ein Poster oder ein Bild von einem Bücherregal darüber hängen. In der eigenen Wohnung kann auch ein Vorhang vor der Tür helfen, das Weglaufen zu verhindern.


Technische Hilfsmittel zur Ortung des Betroffenen

Wenn Sie sich trotzdem Sorgen machen, dass der Betroffene weglaufen könnte, können Sie auch technische Hilfsmittel zur Überwachung verwenden. Zum Beispiel gibt es GPS-Tracker, die der Betroffene am Körper trägt und die seinen Standort an Ihr Smartphone oder Ihren Computer senden. So können Sie ihn jederzeit orten und gegebenenfalls abholen. Allerdings sollten Sie immer darauf achten, dass Sie die Privatsphäre und die Würde des Betroffenen respektieren und ihn nicht ohne seine Zustimmung überwachen .


Tipps zur Beruhigung des Betroffenen

Wichtig ist jedoch, dass Sie den Betroffenen nicht das Gefühl geben, dass sie zu Hause eingesperrt sind. Versuchen Sie stattdessen, ihnen zu erklären, dass sie hier sicher und geborgen sind. Wenn sie dennoch unruhig werden und weggehen wollen, lenken Sie sie ab, indem Sie ihnen eine Beschäftigung anbieten oder ihnen etwas Schönes zeigen. Manchmal kann auch eine Umarmung oder eine sanfte Berührung helfen, sie zu beruhigen.

Bitte beachten Sie aber, dass diese Tipps keine Allgemeingültigkeit haben und dass jeder Betroffene anders reagiert. Die Erkrankung verläuft individuell und erfordert eine ständige Anpassung an die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Betroffenen.


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